Die Luxus-Modemarke Hermès fertigt die Birkin Bag seit 1984 in einem Atelier in der Rue du Faubourg Saint-Honoré in Paris ausschließlich in Handarbeit. Das Design der Birkin Bag soll entstanden sein, als sich Jean-Louis Dumas der damalige Chef des Luxusmodehauses von Hermès und die Schauspielerin Jane Birkin auf einem Flug von Paris nach London begegneten. Jane Birkin soll sich beklagt haben, dass sie seit Jahren nach einer geräumigen und großen Tasche aus Leder suche. Dumas hörte Ihr aufmerksam zu und entwarf so für Jane Birkin die perfekte Tasche. Somit war sie die Namensgeberin der Kulttasche vom Hermès - die Birkin Bag.
Im Gegensatz, zu dem, ebenfalls von Hermes in den 1930er Jahren entworfenen und berühmten Taschen-Modell "Kelly Bag", deren Namensgeberin die bezaubernde Grace Kelly war, kommt die Birkin Bag deutlich sportlicher und weniger förmlich daher, sie vereint Design mit dem Praktischen in einer nahezu perfekten Symbiose.
Wer früher dachte, er kann in eine Modeboutique hineinspazieren, um eine der begehrten Taschen zu kaufen, hat sich mächtig geirrt. Es gab Wartelisten, da jede Birkin Bag nur auf Bestellung angefertigt wurde. Dies gilt heute nur noch für ganz außergewöhnliche Sonderwünsche. Je nach Farb- und Ledervariante wird jede Tasche von einem einzigen Täschner von Hand gefertigt und somit können pro Woche nur etwa zwei bis drei Taschen im Hermès-Atelier produziert werden.
Die Birkin Bag gibt es in sechs Größen von 25 bis 55 cm – gemessen an der Breite der Handtasche.
Eine typische Hermès Birkin Bag ist trapezförmig gestaltet, hat nach innen gefaltete Seitenwände, zwei aufrecht stehende Henkel und einen rechteckigen Boden. Von der Rückseite der Tasche lässt sich ein Überschlag mit zwei Ausschnitten zwischen den Henkeln hindurch über die Oberkante der Tasche nach vorne klappen. Die auf der Rückseite angenähten Verschlussgürtel lassen sich durch die Falten der Seitenwände hindurchziehen, die mit einem Schloss vorne mittig miteinander an der Tasche verbunden werden.
Ein wichtiges Merkmal für die Bestimmung der Tasche sind die Buchstabenstempel. Benutzt wird das fortlaufende Alphabet. Es begann 1971 mit einem A im Kreis und ging 1997 dann mit einem A im Viereck weiter. Die meisten Fälschungen haben einen Stempel mit I oder J im Viereck. Der Reißverschluss, das Schloss, die Schelle und die Hardware-Platte auf der Tasche weisen ebenfalls auf die Echtheit hin. Alle Metallteile sind mit Gold oder Palladium beschichtet, um das Anlaufen zu verhindern. Das Schloss ist auf der Unterseite mit dem Schriftzug HERMÈS graviert und die Nummer auf dem Schloss sollte dieselbe sein wie auf den dazugehörigen Schlüssel, der mit dem passenden Schlüsseletui (Clochette) mit einem Lederriemchen an den Henkeln der Tasche befestigt werden kann. Hermès-Staubbeutel bestehen aus dickem, weichem Baumwollflanell. Sie waren früher in einem dunklen Beige, dann Orange und seit 2007 sind sie in hellbraunen Leinen mit Fischgrätenstich gehalten. Rechnungen von Hermès werden in einem weißen Kuvert ausgehändigt. Auf der Vorderseite ist das Hermès-Logo erhaben geprägt. Rechnungen, welche in einem orangen Briefumschlag geliefert werden, sind Fälschungen.
Bis heute verkörpert die Birkin Bag von Hermès ewige Eleganz, Exklusivität und Luxus. Mit einem Einstiegspreis von mindestens 6000 Euro, bis zur Sonderanfertigung, wo es nach oben keine preislichen Grenzen gibt, wird man nach kurzer Wartezeit stolzer Besitzer einer Birkin Bag, die luxuriöseste Handtasche der Welt.